• Wärmebrücken – eine Definition

    Als Wärmebrücke, oder manchmal auch Kältebrücke genannt, bezeichnet man einzelne, örtlich begrenzte Schwachstellen einer Bau-Konstruktion, durch die mehr Wärme fließen kann als durch die umgebenden Flächen. Eine der bekanntesten Wärmebrücken ist die von innen nach außen zum Balkon durchgezogene Deckenplatte.


    • Zeichnung Waermebruecke KragplatteEine Wärmebrücke hat folgende Nachteile:» bewirkt an einzelnen Stellen niedrigere Oberflächentemperaturen, wodurch sich die Gefahr von Tauwasser- und Schimmelpilzbildung ergibt; » die Baukonstruktion hat erhöhte Wärmeverluste, was einen erhöhten Heizenergiebedarf bewirkt.Wärmebrücken sind oft die Ursachen von erhöhten Heizwärmebedarfen, Bauschäden und Schimmelbildung, daher ist bei Maßnahmen an Ihrem Haus auf diese Bereiche besonders zu achten. Eine sichere Methode zur Vermeidung von Wärmebrücken ist eine das gesamte Bauwerk einhüllende Wärmedämmung. Die gesamte Baukonstruktion befindet sich dann auf der "warmen Seite" der Dämmung.

      Mittels Thermographieaufnahmen können Wärmebrücken in der Gebäudehülle sichtbar gemacht werden. Fragen Sie uns gezielt nach Thermogriafieaufnahmen Ihres Gebäudes, mehr dazu unter dem Punkt Thermographie.

      Durch konstruktive Maßnahmen ist es möglich, viele Wärmebrücken hinsichtlich ihrer Wirkung zu minimieren oder soweit zu optimieren, dass keine Mängel, Bauschäden oder gesundheitliche Beeinträchtigungen zu erwarten sind.

  • Wärmebrückenberechnung und -nachweis

    Wärmebrücken sind die energetischen Schwachstellen eines Gebäudes, durch die ein verstärkter Wärmefluss von innen nach außen stattfindet. Wärmebrücken berechnen heißt planen mit Maß.

    • wbMan unterscheidet zwischen konstruktiven Wärmebrücken (z.B. Heizkörpernischen), geometrischen Wärmebrücken (z.B. Raumecken) und materialbedingten Wärmebrücken (unterschiedliche Baustoffe im Bauteil).

      Bei der Berechnung des Primärenergiebedarfs eines Gebäudes nach EnEV werden normalerweise pauschale Wärmebrückenzuschläge von 0,1 W/m²K angesetzt. Damit erhöhen sich allerdings zugleich die Dämmstärken der Gebäudehülle. KfW-Effizienzhäuser 40 und 50 sowie Passivhäuser sind heute ohne detaillierte Nachweise der Wärmeverluste über Wärmebrücken bei individuell gestalteter Kubatur in der Regel nicht mehr erreichbar.

      Die Verwendung pauschaler Zuschläge ist zwar einfacher zu rechnen, macht das Berechnungsergebnis allerdings häufig schlechter als das Gebäude tatsächlich ist. Das wirkt sich in der Folge insbesondere negativ auf die Fördermöglichkeiten aus, da diese direkt vom berechneten Primärenergiebedarf abhängig sind. Ein Gleichwertigkeitsnachweis der Wärmebrücken gemäß DIN 4108 Beiblatt 2 reduziert den pauschalen Zuschlag um 50% auf 0,05 W/m²K. Bei oben erwähnten aufwendigeren Kubaturen der Gebäudehülle im Neubau ist dieser Nachweis schwierig und bei Modernisierungen im Bestand meist praktisch unmöglich, da die betroffenen Bauteile bei der Errichtung des Gebäudes nicht nach dieser Norm ausgeführt wurden.

      Hier sollte also eine detaillierte Berechnung aller Wärmebrücken nach DIN EN ISO 10211 durchgeführt werden. Dies führt zu weitaus günstigeren Ergebnissen als der pauschale Zuschlag und ermöglicht damit in vielen Fällen ein besseres Förderniveau oder alternativ beträchtliche Einsparungen an anderer Stelle bei der Bauteilausführung. Wir führen auf Ihren Wunsch sowohl für den Neubau als auch für die Bestands-Modernisierung eine detaillierte Wärmebrücken-Berechnung nach DIN EN ISO 10211 durch und erstellen die von Ihnen benötigten Nachweise z.B. zur Vorlage bei der KfW.